Auf der Suche nach einem Spielgefährten für Amadeus hatte ich eine feste Vorstellung was zu uns passen würde. Ein Kater natürlich, am liebsten  eine Waldkatzenrasse und getigert. Züchter kannte ich damals keine, also suchte ich mir welche im Internet. Doch dann bin ich vorher doch noch mal ins Tierheim gefahren, obwohl bei soo festen Vorstellungen...sowas gibt es da ja nicht.
Doch. Und gleich im Doppelpack.  Eine Hauskatzenmamma war kurz vor Weihnachten 2005 mit 5 Jungen aufgegriffen worden, darunter 2 langhaarige. Zwar waren alle schon längst vermittelt, die langhaarigen zusammen, aber diese beiden wurde wieder "zurückgegeben" inds Tierheim, weil sie ja alles kaputt machen würden...die Begründung las sich zusammengefasst wie "keine Ahnung von jungen Katzen", nicht mal Namen hatten sie. Das konnte mich nun wirklich nicht abschrecken und: bei mir sind jedenfalls Tapeten, Gardinen und Möbel heilgeblieben.
Ob das eventuell mit etwas Erziehung und 3 grooßen Kratzbäumen zusammenhängt??
Cinderella hatte mich mit ihrer vorwitzigen Art  gleich "verhafet", Sindbad blieb da eher im Hintergrund ("Ich bin doch hübsch-reicht das??") Ich konnte zu den Geschwistern einfach nicht neinsagen. Im Tierheim waren sie denn auch gerade frisch kastriert worden und konnten bei uns einziehen, so waren es plötzlich drei.. ob bei den beiden nun Norwegische Waldkatze  oder Maine Coon drinsteckt ( ich vermute ob der Nase letzteres) die drei passen einfach zusammen.

Die beiden Tiger waren als Fundtiere etwas "Futtergeschädigt". Offensichtlich kannten sie deutlichen  Hunger, denn zu Anfang wurde alles gefuttert, was erreichbar war.  Altes Brot, Pferdeleckerlie...nur Fleisch kannten sie nicht und ließen es liegen, da bedurfte es langsamer Überzeugung, das Fleisch durchaus etwas Fressbares für Katzen darstellt.
Beim Katzenfutter wurde hingegen  alles gefuttert was da war -egal wie viel.  Das war insofern ungünstig, dass Amadeus immer Untergewicht hat und gewohnt ist, immer etwas vorzufinden, er läßt halt liegen wenn er satt ist....Eine derartige natürliche Fressbremse wie  Ami kannten die  Tiger aber nicht.
Bei Sindbad hat sich das leider nicht so schnell gegeben wie bei Cindy, er ist übergewichtig, weil er alle Reste gefuttert hat, die er bekommen konnte. Mittlerweile läßt er aber auch liegen, wenn er satt ist.

Außerdem hatten sie noch unschöne Untermieter mitgebracht: Beide Tiger hatten eine Giardieninfektion.
Das wurde natürlich umgehend behandelt, sorgte mit der täglichen Madikamentengabe aber dafür, dass Sindbad sich noch mehr zurückzog und lange brauchte, bis er Vertrauen fassen konnte. Geblieben ist den beiden davon eine Futterempfindlichkeit bei Wechsel, insbesondere eine absolute Zuckerunverträglichkeit, das sorgt umgehend für Durchfall.

Nun hat Sindbad  die letzte,  die große Reise angetreten.
Wir bleiben zurück mit der Leere. Im Herbst warst du noch so gesund und munter und trugst doch den Keim des Abschieds schon in dir.