Mary kam 1999 mit knapp 6 Wochen auf den Hof, auf dem Shaman bis vor unserem Umzug in den Offenstall stand. Sie war vor dem Ertränkt werden auf einem Bauernhof irgendwo gerettet worden und brauchte ein Zuhause. Ich habe sie zusammen mit einer Stallkollegin großgezogen und versorgt.
Mary damals: als Kätzchen und kurz bevor sie umzog mit 5 Jahren
Bei unserem alten Stall konnte Mary, als sie 5 war aber leider nicht mehr bleiben. Also vermittelten wir sie damals an den Hof, wo meine Freundin Kirstin mit ihrem Pferd stand. Auch weil sie zudem ein erhebliches Mäuseproblem hatten und sie es dort guthaben würde. So richtig ist der Kontakt auch nicht abgerissen zu ihr, wir haben immer mal wieder von ihr gehört. Die Einstaller haben sie geliebt und umsorgt. Jetzt, nach 5 Jahren kam im Juni plötzlich ein Notruf: Der Stall wird ganz kurzfristig dichtgemacht -Einstaller, die Pferde, die Katzen -alle müssen weg, am besten gestern! Nehmt ihr Mary???
Also habe ich unser Stübchen mit Katzenklo, Näpfen für Trockenfutter, Wasser und Dosenfutter (für "guten Duft" in der Bude), bestückt und meinen Sattelschrank so präpariert, dass die eine Tür nicht zugeht, die andere aber geschlossen ist, so dass dahinter eine schöne dunkle Versteckmöglichkeit ist. Abgepolstert mit weichen Decken und einem Sitzkissen aus dem alten Stall. Über den Sattelhalter darüber im Schrank habe ich noch eine alte Stalljacke von mir gehängt, damit mein Geruch wieder vertraut wird. Auf dem Schrank lag dann noch eine Schabracke für eine schöne Versteckmöglichkeit oben.
Ausgerechnet jetzt war natürlich auch mein
Wagen in der Werkstatt, aber die ehemalige
Stallkollegin, die sich damals auch um Mary gekümmert hatte,
war gleich bereit zu helfen und hat mich
dann mit zu dem Hof, wo Mary lebte, mitgenommen. Ganz schön
gespenstisch, alles verrammelt und verriegelt…Selbst die Katzenklappe
war schon
vernagelt.
Der Pächter war kürzlich verstorben und seid dem wurde alles zu Geld
gemacht,
die Pferde musten schnellstens weg, alles sollte verkauft werden. Wen
interessieren da ein paar Stallkatzen…
So kam Mary nun zu uns in den Offenstall. Zu Anfang war sie natürlich sehr skeptisch, aber sie hat sich schnell eingelebt.

Mary, im Schrank versteckt kurz nach der Ankunft
erste Annäherungen...
Ein
paar Tage später durfte sie dann raus in die geliebte Freiheit...
Sie lebt bei uns mit Tigerle, einer Katzenseniorin, die bei uns ebenfalls ein Zuhause gefunden hat.
Beide sind
Einzelgänger und gehen sich eher aus dem Weg. Tigerle
ist ganz ins Stübchen eingezogen und sehr häuslich,
während Mary am liebsten überall draußen mit dabei ist.
Auf der Weide beim Absammeln, beim Futter machen oder auch mal bei der
Bodenarbeit: Mary kommt und holt sich maunzend ihre Schmuseeinheiten
und dann
geht sie wieder ihrer Wege.
Im Sommer beschloss
sie dann, bis zum Herbst im Wald des Nachbarstalls zu wohnen. Vielleicht
schmeckten ihr Waldmäuse besser?




